Persönliche Geschichten über die Menopause.
Herzlichen Dank an Birgit, dass sie ihre Geschichte mit uns teilt!
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Meine Wechseljahre begannen mit 39.
Das war mir damals allerdings überhaupt nicht klar und auch wenn meine Mutter mir immer wieder sagte, ich sei sicher am Beginn der Wechseljahre, schließlich sei meine Oma väterlicherseits (auf die ich tatsächlich sehr schlage), auch mit 39 in die Wechseljahre gekommen, so konnte ich das nicht glauben.
Aber der Reihe nach.

Ich war 39, als ich auf einmal Probleme mit meiner Blase bekam.
Ich, die niemals vorher eine Blasenentzündung hatte, bekam nun eine nach der anderen, nahm ständig Antibiotika und am Ende landete ich für eine Woche im Krankenhaus. Dort bekam man es dann in den Griff, aber die empfindliche Blase blieb, auch heute noch, 14 Jahre später ist meine Blase recht empfindlich.
Dazu kamen starke Schlafstörungen, ich war noch nie eine gute Schläferin, immer in „Habachtstellung“, nie wirklich Tiefschlaf, aber nun wurde es immer schlechter.
Mit 41 kamen dann Störungen vom vegetativen Nervensystem dazu, mein linkes unteres Augenlid fing auf einmal an zu zucken und sollte dies die nächsten Jahre fast ununterbrochen tun. Ich rannte von Arzt zu Arzt, Augenarzt, HNO, Kieferchirurg, Neurologe etc, keiner konnte mir helfen. Der Neurologe riet mir zu Botox, was dann tatsächlich für einige Wochen Ruhe rein brachte, aber auch keine Dauerlösung war.
Ständig war mir schwindlig, ich war total erschöpft und mein Herz raste und mein Augenlid zuckte munter vor sich hin.
Kein Arzt konnte etwas finden.
Dann kamen Herzrasen und Extrasystolen sowie schwankender Blutdruck dazu. Ich, die ihr Leben lang Sport gemacht hatte, früher Leistungssport und mit 90/60 selbst in den Schwangerschaften gut zurechtgekommen war, hatte auf einmal Werte von 145/94 und mir platzte gefühlt der Kopf.
Ständig war mir schwindlig, ich war total erschöpft und mein Herz raste und mein Augenlid zuckte munter vor sich hin.
Kein Arzt konnte etwas finden.
Mein Hausarzt überwies mich aufgrund von Burnout an einen Psychiater, der verschrieb mir Psychopharmaka, die ich aber auf keinen Fall nehmen wollte.
Also ging ich zu einem bekannten Alternativmediziner, ich war inzwischen 44 Jahre alt, dachte aber immer noch nicht an die Wechseljahre (trotz der Worte meiner Mutter), denn meine Periode war pünktlicher denn je und dann konnte ich ja nicht in den Wechseljahren sein, so dachte ich.
Hätte ich damals schon das Wissen gehabt, welches ich heute habe, ich hätte mir sehr viel ersparen können.
Der Alternativmediziner behandelte mich gerne mit den unterschiedlichsten Methoden, u. a. Neuraltherapie, Eigenblutbehandlung und er quaddelte mir Procain, was tatsächlich alle Symptome für eine kurze Zeit verbesserte.
Vielleicht wäre ich noch länger dort in Behandlung geblieben, denn ich dachte ja, er ist der Einzige, der mir helfen kann.
Heute denke ich manchmal, er wusste sicher, dass all meine Beschwerden durch die Wechseljahre / Hormone verursacht wurden, aber er hat es nie angesprochen… er war Privatarzt.
Mit 45 wurde ich als Beamtin in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, Diagnose Burnout.
Mein Arzt wusste sicher, dass all meine Beschwerden durch die Wechseljahre / Hormone verursacht wurden
Trotzdem ich nun weniger Stress hatte, hielten die Symptome an, ich war erschöpft, schlaflos, mir war schwindlig, mein Blutdruck immer mal wieder durcheinander etc, ich versuchte mich mit allem zu arrangieren, suchte mir einen Minijob und schaffte mir 2 Hunde an.
Kurz nach meinem 50. Geburtstag ging es dann, für mich greifbar, mit den Wechseljahren los.
Auf einmal kam die Blutung 2x innerhalb von drei Wochen, dann blieb sie aus, dann kamen Hitzewallungen dazu, dann ein B3 Befund in der linken Brust, der operiert werden musste…
Dann wieder kam die Blutung monatelang regelmäßig und ich hatte keine Hitzewallungen und dann wurde es so schlimm, dass ich nachts im Bett saß und zu meinem Mann sagte, er solle mich ins Krankenhaus fahren. Ich dachte, ich hätte einen Herzinfarkt.
Ich war von Marburg nach Essen gezogen und hatte nun einen neuen Hausarzt, der sagte mir, er kenne das von seiner Frau und ich solle mal einen Hormonstatus machen lassen…
Meine Gynäkologin lehnte das ab, aber inzwischen war ich informierter als in den Jahren davor und bat um bioidentische Hormone, die bekam ich und ich bekam mein Leben zurück!
Es ist immer noch nicht alles optimal, inzwischen hab ich auch einen Gynäkologen gefunden, der nun schon das zweite Mal einen Hormonstatus bei mir gemacht hat und der versucht mich gut einzustellen.
Mein Östrogen ist zu niedrig, Estreva kam nicht mehr an und ich befürchte, bei Gynokadin verhält es sich genauso, aber dann bleibt ja noch Lenzetto.
Und wie Du selber schon schriebst, es ist ein bissl Auf-und Ab und man muss beobachten und jonglieren.
Es geht mir soviel besser als all die Jahre davor und ich bin so dankbar, dass inzwischen mehr über das Thema aufgeklärt wird!
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