Ich habe letztens über eine gute Frage nachgedacht, nämlich ob ich ohne all meine Symptome und Beschwerden mit der Hormontherapie begonnen hätte.
Meine Antwort lautet ganz klar JA und ich oute mich hiermit als eine Befürworterin der Hormontherapie mit bioidentischen Hormonen. Aber nur, weil ich jetzt weiß, was ich weiß.
Hätte man mir vor 8 Jahren die gleiche Frage gestellt, hätte ich zunächst NEIN gesagt, einfach weil ich so wenig über die Wechseljahre, Hormone und die Behandlungsmöglichkeiten wusste. Aber auch weil vieles, was ich zu wissen glaubte, auf Mythen und Falschinformationen basierte.

Als ich in die Menopause kam, dachte ich, dass ich eine schlimme Krankheit hätte, ich konnte die Symptome nicht zuordnen und das Wort Peri-Menopause hatte ich auch noch nie gehört.
Ich hatte keine Ahnung, dass die Symptome schon mit Ende 30, Anfang 40 auftreten können und ich wusste auch nicht, welche Auswirkungen sie auf unser Wohlbefinden und unsere körperliche Gesundheit haben können.
Hormontherapie in den Wechseljahren
Außerdem wusste ich nichts über die langfristigen Auswirkungen eines Hormonmangels. Ich dachte, Wechseljahre sind Hitzewallungen und dass man dann nicht mehr blutet.
Ich hatte keine Ahnung, dass es mehr als 40 Symptome gibt, angefangen bei Blasenentzündungen, Migräne, Gelenkschmerzen oder Konzentrationsschwäche. Wusstet ihr, dass auch der Verlust des Selbstvertrauens, trockene Augen, ein Brennen der Schleimhäute im Mund, bis hin zur bis Unfähigkeit, die richtigen Worte zu finden, ein Zeichen für die Menopause sein kann?
Ich hatte keine Ahnung, dass es ein Symptom ist, jede Nacht um 3 Uhr hellwach zu sein. Ich weiß, dass viele Frauen in meinem Alter meist gegen 5 Uhr aufstehen, ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass sie es vielleicht deswegen tun, weil sie aufgrund des Hormonmangels nicht mehr schlafen können. Schon immer dachte ich, sie wären einfach disziplinierte Frühaufsteherinnen.
Brustkrebs, Thrombosen und eine Therapie bioidentischen Hormone
Mir war klar, dass man eine Hormontherapie macht, um die Symptome zu lindern. Aber nicht, dass man sie auch zum Schutz unserer (zukünftigen) Gesundheit macht. Ich wusste nur, dass man davon Brustkrebs und Thrombosen bekommt.
Ich wusste auch nicht, dass Gynäkolog:Innen in der Facharztausbildung nicht wirklich viel über die Menopause lernen. Sie müssen sich selber für das Thema interessieren, Informationen sammeln. Erst heute habe ich wieder gehört, dass eine Frau zu ihrer Gynäkologin ging, mit Symptomen, die alle für die Perimenopause sprechen und mit einem Rezept für ein Antidepressivum wieder nach Hause ging.
Für sie war es aber so ok. Sie ist lieber depressiv als alt, weil in der Menopause. Weil… sie hat ja noch ihre Tage und keine Hitzewallungen!
Heute weiß ich, dass die Hormone, die ich einnehme, körperidentisch sind, d.H. ihre molekulare Struktur ist völlig identisch mit denen, die mein Körper selbst produziert (hat). Mein Körper erkennt nicht, woher sie kommen. Ihm ist es egal, er erkennt sie als körpereigene Hormone an. Kein Pharmaunternehmen kann auf körpereigene Hormone ein Patent anmelden und damit viel Geld verdienen. Studien sind dementsprechend dünn gesät.
Hormonmangel und die Folgen
Heute bin ich in der Lage, Risiken und Nutzen abzuwägen und eine informierte Entscheidung über meine Gesundheit zu treffen, die auf Tatsachen basiert. Selbst wenn ich recht problemlos und mit wenig oder keinen Symptomen durch die Wechseljahre gehen würde, kann der Hormonmangel Folgen haben. Mehr Frauen als Männer erkranken im Alter zum Beispiel an Alzheimer und erst gestern las ich einen Artikel mit dem Titel “Could Menopause explain why Alzheimer´s disease is more common in women?”. So langsam kommen wir dahinter, welche Rolle Hormone zum Beispiel bei Osteoporose, Herzkrankheiten, Schlaganfallrisiko, vaginaler Atrophie, Gelenkschmerzen oder Depressionen spielen.
Wie oft habe ich gehört, dass die Wechseljahre von der Natur so gewollt sind und der Körper selber damit fertig wird. Warum sollte er das tun? Wir behandeln alles andere, Kurz- oder Weitsichtigkeit, Schwerhörigkeit, Nährstoffmängel, Covid, Krebs… all das ist ebenfalls natürlich. Wir lassen uns impfen, gehen zur Vorsorge, machen Mammografien, messen den Druck im Auge, lassen Zahnstein entfernen… warum muss unser Körper mit fehlenden Hormonen selber fertig werden?
Meine Antwort ist ja, selbst wenn ich keine Symptome hätte, würde ich mich mit bioidentischen Hormonen behandeln lassen.
Wie lautet deine Antwort?
Shine now,
Doro
Nachdem ich über Dich liebe Doro auf dieses Thema aufmerksam wurde und nun auch endlich das Buch gelesen habe, werde ich auf alle Fälle diesen Weg wählen- rein präventiv!!
Autor
Ich werde euch mit allen neuen Informationen versorgen 🙂
Liebe Grüße!
Wahre Worte , dem kann ich nur zu stimmen!
Liebe Grüße 😊
Liebe Doro, ich bin auch 48 und habe wohl das Glück, anscheinend keine Symptome zu haben, aber: Du hast mich schon zum Xbyx -Fan gemacht und jetzt lese ich « Woman on Fire », da mich das Thema, wie alle Frauen, betrifft. Vielen Dank dafür !
Autor
Oh ja, XbyX ist toll. Falls doch mal was kommt bist du super versorgt und mit Sheila´s Buch sowieso 🙂
Liebe Doro, Dank Dir, habe ich mich mit dem Thema bioidentische Hormone näher beschäftigt. Nachdem ich dann auch noch Sheila`s Buch gelesen habe, habe ich heute mein Rezept in der Apotheke eingelöst.
Meine Antwort lautet ganz klar: Kommt drauf an :-))
Ich bin selbst Pharmazeutin und in meiner ehemaligen Apotheke haben wir bioidentische Hormone hergestellt. Da wir Stammkundinnen hatten, die sich einer Dauertherapie unterzogen haben, konnte ich beobachten, wie es diesen Frauen über Jahre erging.
Manche waren wie neugeboren und sind geradezu aufgelebt: besserer Schlaf, mehr Energie, Hautzustand verbessert, Gewicht verloren.
Aber andere haben sich beklagt, daß sie damit gar nicht gut klarkommen: da hat die Therapie nach einigen Monaten die Symptome noch verschärft. Diese Frauen litten unter permanenter Schlaflosigkeit und erfüllten alle Kriterien einer Greisin (in kürzester Zeit gealtert).
Die Erfolgsquote, würde ich sagen, lag bei 50%. Was ganz entscheidend ist: man muß wirklich einen guten Arzt finden, der sich mit bioidentischen Hormonen gut auskennt und dafür auch ausgebildet ist. Viele Ärzte bieten diese Therapie an und es ist mehr ein Raten als ein Therapieren. Gerade am Anfang (bei Diagnosestellung und Bestimmung der Hormone) liegen oft viele Ärzte falsch. Es muß dann mehrfach nachjustiert werden und das ist für die Patientin ganz schön anstrengend, psychisch und physisch. Viele vergessen, daß auch Parameter wie Nebennieren- und Schilddrüsenhormone mit einbezogen werden müssen, denn diese 3 Systeme greifen ineinander.
Ich selbst bin auch gerade in den Wechseljahren. Da ich eine Zusatzausbildung in Phytotherapie absolviert habe, habe ich es über die Jahre geschafft, mich allein mit pflanzlichen Präparaten und Änderung der Ernährung/ des Lebensstils zu therapieren. Bei mir sind es z.B. mexikanischer Wildyams (hochdosiert) und Rotklee, was mir seit Jahren sehr gut hilft, ich kann gut schlafen, keine Hitzewellen und meine Lebensenergie ist auch wieder zurück. des Weiteren habe ich aufgehört Weizen und Zucker zu essen, das hat sehr viel gebracht.
Aber das muß jede Frau für sich entscheiden. Vor der klassischen Hormonersatztherapie mit synthetischen Hormonen hätte ich auch Angst…
Liebe Grüße aus Österreich,
Kath x
Hallo Kath,
danke für deine Sichtweise. Tatsächlich ist es mir so passiert und dauert auch noch an. Meine Schilddrüse spielt verrückt und meine Nebennieren ebenso. Muss mal schauen, wie ich es besser einpendeln kann. Liebe Grüße Susanne