Meine Learnings der letzten Wochen

Nun leben wir schon 34 Tage im Ausland und haben nichts wirklich Weltbewegendes erlebt. Wir sind nur mit den Wellen und nicht mit Delfinen geschwommen, haben keine überaus wichtigen und coolen Hauptstädte besichtigt (der wichtigste Faktor für die Coolness einer Stadt ist ein Nikestore (Carthartt ist auch nicht schlecht), habe ich von meinen männlichen Nachkommen gelernt) und ich habe auch keinen Bestseller geschrieben. Dafür sind wir 3 Mal umgezogen, haben es nun voll drauf, ratzfatz die Koffer zu packen und wissen den Sand darin zu lieben.

Viel zu bald geht es wieder in Richtung Heimat, auch wenn wir am liebsten unsere Lieben zu Hause hierhin beamen würden, um ihnen zu zeigen, wo man morgens den Sonnenaufgang über dem Meer sehen kann, wo Hippies selbst gemachte Ketten mit dicken Kristallen verkaufen, die alle eine Bedeutung haben, wie man zu dem Felsen kommt, wo die meisten Krebse leben (man muss schwimmen) und wo das Ende der alten Welt ist. Dort, am Cabo São Vicente, kann man den Sonnenuntergang am Meer sehen und ich schwöre, dass die Sonne dort so viel größer ist als woanders auf der Welt.

Kleid – HIER

All diese Zeit in der Pampa und ohne die laute, rasende Großstadt macht, dass man innerlich softer, durchlässiger und langsamer wird. Auch wenn die Stimmen in meinem Kopf immer noch da sind, es fällt mir leichter, die eine Stimme besser zu hören. Ihr wisst schon, die, die es gut mit mir meint. Ich habe immer noch keine wahnsinnigen magischen Visionen gehabt, habe aber meine Learnings der letzten Wochen für euch aufgeschrieben:

Shine now and learn

  • Ich brauche Zeit allein mit Gott in der Natur. Ihr wisst ja, dass ich zu Hause morgens gerne in den Wald gehe. Auch wenn ich meine hiesigen Reisebegleiter schrecklich liebe, ziehe ich mich täglich zurück, nach draußen und nach innen, zu mir. Das muss so sein. Deshalb latsche ich hier morgens alleine über Felsen, hoch über dem Ozean. 
  • Wellen, die höher als 1 m sind, rufen bei mir Entsetzen hervor.
  • Ebenso tiefes Wasser. Ich hätte mit 6 Jahren wohl lieber nicht den „Weißen Hai“ gucken sollen, damn. Wer hätte aber auch 1980 ahnen können, dass ich mal einen Surfer ehrliche, der den Ozean liebt!
  • Aber wirklich schlimm ist das alles nicht. Denn so wurde ich die Queen of Whitewash! Das bedeutet, dass ich auf meinem Brett gerne bei den kleinen Kindern paddle. Ich habe sogar eine neue Freundin, sie heißt René und ist 6. Ihr Papa surft auch, ihre Mama nicht, die sonnt sich lieber.
  • Ich mache mir zu viele Gedanken, es kommt eh alles anders.
  • Ich liebe frische Morgenluft und den Sonnenaufgang mehr als den Sonnenuntergang.
  • Der Ozean ist ein Life-Teacher, er spült so einiges an, durch und weg.
  • Mal bin ich eine Prinzessin (z. B. im Whitewash). Und mal ein halber Kerl (der auf der Landstraße Autos überholt). Es wird Zeit, eine Queen zu werden.
  • Ich habe nicht zu viele Klamotten, aber zu viel Make-up mit. Ein Kajal und ein Cremerouge hätte gereicht. Ich glaube, das Ende meiner Zeit als Beautybloggerin naht.
  • Ich habe mir einen pinken Sonnenhut gekauft und er könnte mich nicht glücklicher machen. Auch wenn er sehr nach Barbie aussieht. Wenn ich will, bin ich eine Barbie. Ich darf alles sein, was ich will.
  • Achte auf die Vibes anderer, rote Flaggen werden nicht grün.
  • Magische Visionen kommen nicht mit einem Knall, sie sind leise und ich habe wahrscheinlich so einige in meinem Leben überhört.
  • Ich rede hier weniger und langsamer, als hätte mich die Schönheit der Natur beruhigt. Dafür schreibe ich mehr. Ich habe so viel geschrieben, ich könnte jeden Tag einen Blogpost für euch klarmachen.
  • Auch wenn die Wohnung klein ist und wir ständig aufeinander hocken und Christoph und ich beide hier einen normalen Alltag mit Arbeit, Einkaufen, Putzen, Wäsche waschen haben, das Leben fühlt sich ruhig an. Wir unternehmen viel mehr zusammen und lieben uns alle hier gefühlt mehr als in unserem 270 qm Haus in Wuppertal. 
  • Ich bin hier weniger gestresst und habe nun scheinbar ein echtes Problem, denn in 1 Woche geht es für uns zurück nach Deutschland. Meine wahre Natur ist nicht mit perfekt gefärbten und geföhnten Haaren und einer Wimperverlängerung Werbung zu machen oder Besitz oder wahlweise Geld anzuhäufen. Aber was ist meine wahre Natur, meine Bestimmung? Das habe ich noch nicht ganz auf dem Schirm. Ich muss vielleicht bald wieder auswandern, um dahinter zu kommen.

Shine now and learn,

Doro

Teilen:

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.


Etwas suchen?