Für weniger Corona- und mehr Liebes-Viren

Am liebsten würde ich mega Inspirationen posten, die euch ein Stück der Angst vor dem Virus nehmen, oder der Angst vor der Zukunft, vor der Wirtschaftskrise, vor der Welt, wie sie sich aktuell verändert. Mal sehen, wie der Post sich so entwickelt.

Wir alle wissen, dass wir das Beste aus jeder Situation machen sollten, sich nicht sorgen sollten, dass alles irgendwann wieder gut sein wird, dass bei den meisten immer noch alles gut ist. Also bleiben wir zu Hause, aus Respekt denen gegenüber, die nicht so stark oder so fit sind wie wir. Wir bleiben zu Hause aus Liebe, denn das ist die Antwort auf alle Fragen. Denken wir an die Bilder der Spanier oder Italiener auf ihren Balkonen, die ihre Helden, sprich Ärzte und Krankenschwester feiern. Denken wir an die Bilder vom klaren Wasser in den Kanälen von Venedig, an Delfine im Hafen von Cagliari und die sinkenden Emissionen. Ja, wir wissen doch, dass Alice in ein tiefes, dunkles Loch fallen musste, um ins Wunderland zu kommen. Aber die, die meinen Blog lesen, denken eh so. Vielleicht nicht immer, aber doch, sie tun es.

Blühende Magnolienzweige in der Frülingssonne

Ich bin zwar schon lange Bloggerin und eine mehr oder weniger öffentliche Person, aber in manchen Situationen muss ich kurz nach innen gehen und ziehe mich ein stückweit zurück, um mich und die aktuellen Nachrichten gut zu sortieren. Seit über zwei Wochen prasseln Schreckensmeldungen auf mich/ uns ein und ich brauche etwas Zeit, um mich zentrieren. Ich möchte nicht noch mehr Panik und Angst in die Welt bringen, ich möchte wie das klare Wasser von Venedig sein.

Also beobachte ich viel, treffe Entscheidungen nur, wenn ich mit meinem Higher Self verbunden bin (außer das eine Mal, als ich bei Rossmann war und alle Klopapier kauften und ich mir auch ein Paket unter den Arm klemmte) und sehe zu, dass ich mich auf all das immer noch Gute und Positive besinne. Und davon gibt es so richtig viel. Klingt es abgedroschen, wenn ich sage, dass ich mich jeden Tag noch stärker in Dankbarkeit übe? Nimm mal zum Beispiel das Bett, in dem ich schlafe. Und die 3 Kopfkissen. Meine Haferflocken zum Frühstück.

Ich kann mich in die Sonne setzen und tief in den Bauch atmen. Mich über die Katze freuen, die vor der offenen Haustür in der warmen Frühlingssonne liegt und keine Viren, das wäre was! Mäuse ins Haus lässt.

Was raus muss, muss raus

Ich bin kein Typ, der jammert, ängstlich ist oder sich sorgt. Und wenn doch, dann erlaube ich es mir, denn hey, was raus muss, muss raus. Nur nicht 24/7, ich mache es wie meine Kinder. Kurz rauslassen und dann wieder in die Liebe zurück. Denn jetzt mal ehrlich Doro, pack dir doch mal an den Kopf, was bringt es dir, wenn Zewa so viel Geld macht, dass es Netflix aufkaufen kann?

Wir leben in einer Zeit, in der soziale Isolation eigentlich ganz nett ist. Soziale Netzwerke, Serien, Online-Shopping, Online-Yoga, Podcasts, Skype, PlayStations, Handys. Wenn wir wollen, können wir uns ganz gut beschäftigen. Wählen wir trotzdem weise, was wir uns in unseren Kopf und unser Herz holen. Die Pflege der Vibes ist genauso wichtig, wie das Händewaschen, aber wissen wir das nicht alle?

Aber jetzt das Fazit, denn es sollte ein kurzer, spontaner Post werden. Ich glaube, dass viele von uns sich nach Entschleunigung sehnen. Nach mehr Zeit, nach mehr Ruhe, nach mehr Sein.

Unsere Welt ist zu viel

Es fahren zu viele Autos auf den Autobahnen, zu viele Flugzeuge sind in der Luft, zu viele Schiffe auf dem Wasser. Es gibt zu viele Filme auf Netflix, ich kriege die Krise, wenn ich mich für einen neuen entscheiden soll. Und manchmal stehe ich recht lange vor dem Kühlregal und weiß nicht, welchen Joghurt ich kaufen soll. Den veganen, Soja, laktosefrei, Skyr, mit Zucker, mit weniger Zucker, ohne Zucker? Es gibt zu viele gesundheitliche Empfehlungen, nimm D3, nimm K2, nimm Jod, nimm B12. Übe Yoga, aber nicht ausschließlich nur Yoga, gehe auch joggen, stärke deinen Rücken, deine Mitte, dein Herz und deinen Kreislauf. Gehe in ein Fitnessstudio, aber auf jeden Fall auch in die Natur.

Es gibt zu viele Klamotten, zu viele Trends und zu viele Optionen, sich selbst zu optimieren und die Produktivität zu pushen.

Jeder, den ich kenne, würde gerne mal weniger tun müssen. Sich mal nicht in den Stau stellen oder weniger Ziele im Job erreichen müssen. Weniger vorgegebene Zahlen abliefern, weniger Stunden bei Instagram verbringen, um neue Follower zu generieren. Höher, schneller, weiter. Survival of the fittest, Kontrolle, Konsum, go, go, go, das ist unser Mechanismus.

Der Virus zwingt uns dazu, auf uns und unsere Mitmenschen aufzupassen. Jetzt müssen wir alle eine lange Pause machen. Das ist schön, auch wenn wir Ängste haben und Panik verspüren, aber es verbindet uns alle. Vielleicht zeigt uns diese Zeit jetzt auch, wovor wir große Angst haben. Wir alle wollen heilen, aber wir würden am liebsten eine gute Fee rufen, die uns einfach was verschreibt und heilen lässt. Selber hinzusehen tut weh, ist anstrengend und total unangenehm.

#socialdistancing

Unsere Finanzen (also die Sicherheit) werden bedroht und unser Gehirn reagiert mit dem Überlebensmodus. Unsere Eltern oder Großeltern könnten sterben, weil jemand sich nicht an das #socialdistancing gehalten hat. Und hat nicht jeder etwas Angst davor, ganz alleine auf dieser Welt zu bleiben? Ich glaube, dass es normal ist, dass unser kleines, inneres Kind gerade die Kontrolle über uns übernimmt. Seid lieb zu dem Kind, auch wenn es gerade nicht dein inneres Kind ist, das die Kontrolle hat, sondern das eines Mitbürgers, der in deinem Supermarkt 20 kg Mehl zu kaufen versucht.

Der Virus wird viele Antworten mit sich bringen, ich glaube, dass er uns allen gerade zeigt, wer man ist. Versuche ein Licht zu sein, sei die, die andere beruhigt, den anderen Sicherheit vermittelt, den anderen erzählt, dass alles gut sein wird. Auch wenn du vielleicht gerade nicht so fühlst, verbreitete Liebes-Viren (wie Elisabeth Gilbert in ihren IGTV-Videos), sei besonnen und liebe. Warum das gerade passiert? Das weiß ich natürlich auch nicht, aber morgen werden wir alle Antworten haben, die wir brauchen.

Shine now, bleibt human, umsichtig und weise,

Doro


7 Kommentare

  1. Joelle
    18. März 2020 / 6:46 pm

    Ein sehr schöner, hilfreicher Post. Thank you! Deine Mode ist toll, deine Kosmetiktipps sind toll, es macht Spass Dir zu folgen. Aber das geht jetzt richtig ans Herz. Nochmals : Danke!!

  2. Gaby
    18. März 2020 / 7:08 pm

    Danke 🙏

  3. Ilka Meyer
    19. März 2020 / 9:37 am

    Liebe Doro, time to reset…Die Prioritäten verschieben sich und bei all der Sorge sollten wir auch die Chancen erkennen, die uns die Verlangsamung und der Rückzug bieten. Achtsamkeit – sich selbst und anderen gegenüber. Wäre es nicht schön, wenn in dieser Hinsicht bessere Zeiten anbrechen würden?
    Dein Beitrag weckt ein Gefühl von Hoffnung und das können wir alle gerade gut gebrauchen.
    Stay strong🧡 Stay together🙏🏻

  4. Catrin
    20. März 2020 / 7:25 am

    Danke für Deinen tollen informativen Blog, echt Seelennahrung…. Welche Blogs liest Du eigentlich ?

    • Dorota
      Autor
      20. März 2020 / 9:02 am

      Lieben Dank! Ich habe gern den Blog von Garance Doré gelesen, momentan schreibt sie ihre Posts bei Instagram. Und den Instagramaccount von Susanne Kaloff lese ich gerne, darin, was diese beiden Frauen schreiben finde ich mich immer wieder. Ich mag das Unperfekte. Liebe Grüße!

  5. 20. März 2020 / 11:48 am

    Hallo Doro,
    so treffend beschrieben! Auch ich erlebe wie an manchen Tagen ich mich total hängen lasse…Aber danach mir und mein inneres Kind ein Vorbild sei möchte! Klappt bislang sehr gut.
    Viele liebe Grüße, Karoline 🙂

    • Dorota
      Autor
      20. März 2020 / 12:30 pm

      Ich habe gestern um Mitternacht viel zu lange überlegt, ob ich wohl Halsschmerzen bekomme. Oder mich fiebrig fühle. Scheint aber normal zu sein 🙈 Stay well liebe Karoline!

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