Jedenfalls habe ich mir für 2020 vorgenommen, ich zu sein.

Taaaadaaa, das neue Jahrzehnt steht in den Startlöchern. Ist es nicht unglaublich, wie alt wir alle schon sind? Die Welt, du, ich und dieser Blog? Ist es nicht mega, dass die meisten Leser hier die Lieder der ´80 er und ´90 er Jahre summen oder – wie ich – mitsingen können? Und jetzt kommt das Jahr 2020.

Werden es wieder wilde, goldene Zwanziger sein? Wirst du für dieses 2020 zum ersten Mal im Leben gute Vorsätze fassen? Wirst du deine Altlasten im alten Jahrzehnt lassen? Wirst du kurz vor Mitternacht zurückschauen und nur deine guten Seiten und Taten sehen? Oder dich auf die Fehler, die du gemacht hast, konzentrieren? Oder auf das alles keinen Pfifferling geben und einfach nur früh schlafen gehen? Ich meine, wir haben das Millennium miterlebt, ein neues Jahrzehnt kann dagegen wohl kaum anstinken.

Nowshine ü40 Bloggerin - Frohes Neues Jahr 2020

So langsam komme ich meinem Ego auf die Schliche. Immer noch neige ich dazu, Negatives als Erstes zu bemerken. Aber gut, dass ich mein Ego nicht mehr so laut werden lasse und wenn ich es nicht vergesse, ich schnell Dankbarkeit fühlen kann. Dankbarkeit ist der Schlüssel, der alle wichtigen Türen öffnet. Und die Unwichtigen abschließt.

Heute kann ich mich selber an die Hand nehmen, meine beste Freundin sein und mir selbst sagen, dass alles so gut ist, wie es ist. Ja, alles ist sogar sehr gut und ich habe das Gefühl, auf der richtigen Fährte zu sein. Oder Fähre? Wie auch immer. All die, die ich liebe, die ich so richtig vom ganzen Herzen liebe, sind da. Manchmal nicht körperlich, aber da. Und dann habe ich immer noch mich.

Seit Like A Virgin ein Megahit war, habe ich einiges im Leben dazu gelernt. Ich weiß, dass ich mich manchmal schützen darf, meinen Gemütszustand, meine Vibes oder auch nur meinen Frieden. Auch wenn ich wollte, ich kann nicht jedem gefallen. Sehr cool ist, dass ich weiß, dass es etwas Gutes ist, wenn mich manche nicht mögen. Mich, meine Arbeit, meinen Blog, meine Meinung, meinen Kleidungsstil und das was ich so tue oder nicht tue.

Kannst du mir noch folgen?

Denn darf ich dir mal eine Frage stellen? Könntest du dich als Liebling aller die dir wichtig sind entwickeln, hinterfragen und reflektieren? Ich hoffe, du gibst die richtige Antwort. Auch wenn es nicht so schön ist wie ein Einhorn — es ist gut, wenn dich nicht jeder mag. Wenn du keine süßen Antworten gibst und manchmal lieber aneckst, weil du kein seichtes Gewässer bist. Auch wenn ich lange dachte, ich hätte was falsch gemacht, wenn mich nicht alle geliebt haben.

Die meisten Frauen haben solche Angst, gesehen zu werden, dass sie ihr eigenes Licht dimmen. Was passiert, wenn du dich entscheidest, dass es nicht nur in Ordnung ist schön, kraftvoll, erfolgreich, weiblich und strahlend zu sein? Sondern dass das dein ultimatives Ziel ist?

Wäre es nicht fatal, wenn du dann mit jedem auskommen würdest? Und jetzt kommt der wichtigste Punkt: Deshalb lasse ich andere sie selbst sein und auch wenn sie Sachen tun, die mein Ego (wichtige Erkenntnis, es berührt nur mein Ego und hat nichts mit mir zu tun, denn hey, ich – und du auch – bin eine Venus, voll mit weiblicher Energie, also… hallo, es ist nur das Ego, meine Damen, entspannen wir uns wieder) in leichte Rage bringen, dürfen sie es tun. Auch, wenn mein Ego mir was anderes erzählen will. Kannst du mir noch folgen?

Hair up, Bra off

Ich weiß, dass zwei Stimmen in mir leben, die eine ist leicht geisteskrank, laut oder wütend, verletzend und manchmal sagt sie total verrückte Sachen. Die andere ist leise, weise und liebend. Ist das meine Seele, mein cheesy highest Self oder die reine, weibliche Energie. Wie auch immer, es gilt, die leise Stimme herauszufiltern. Die laute, verrückte Stimme sagt, dass ich nie gut genug sein werde, dass mich niemand mögen wird, wenn ich nicht lieb bin, dass andere Menschen mich nur ärgern wollen und nur ich die Last der Welt auf meinen Schultern trage. Zum Glück weiß die leise Stimme es besser und ich habe herausgefunden, wie ich ihr Beachtung schenken kann. Und so deale ich dann mit dem, was so los ist.

Und was noch? Also. Ich bin in den letzten 10 Jahren emotional erwachsener geworden und ich sage jetzt bewusst nicht, dass ich erwachsen bin, denn ich werde in den nächsten 10 Jahren hoffentlich noch erwachsener werden. Es gibt noch viel Training für 2020, also Hair up, Bra off und das Gelernte vertiefen.

Highest Self vs. Ego

  • 2020 muss ich nicht mehr immer im Recht sein, mein Ego muss lernen, dass es ok ist, wenn man mich vielleicht missversteht und dass ich das aushalten kann. Denn hey, wusstet ihr, dass jeder seine eigene Wahrheit hat? Ich meine, wir haben doch alle The Affair gesehen.
  • Wenn ich Entscheidungen treffe, müssen sie authentisch sein, ich will sie für mich treffen und nicht womöglich nach Bestätigung suchen. Ich muss es nicht jedem Recht machen, um… was? Gemocht zu werden? Wer wäre ich dann, wenn ich mich lieber nach anderen richten würde? Würde ich langsam verschwinden und auf Bildern verblassen wie Michael J. Fox in Zurück in die Zukunft?
  • Ich darf mich verletzlich zeigen, denn ich bin ein Mensch. Und das soll gar nicht provokant klingen. Ich bin schon mal weinerlich oder unsicher und manchmal habe ich Angst. Ich erzähle mir selber Gruselgeschichten, ich lasse mich triggern. So bin ich. Nicht immer gut drauf, nicht immer auf das Ziel ausgerichtet und manchmal von allen Menschen genervt. Dieser Zustand ist normal und er vergeht, aber ich will mich selber dafür nicht von der Seite anmachen, dass ich menschlich bin. Und dass ich dieses über Jahre gepflegte Ego mit mir herumtrage, als wäre es eine tolle Vintage Celine Handtasche.

Was ich eigentlich mit diesem Post sagen will ist, dass ich euch vom Herzen danke, für das letzte Jahr und die Jahre davor. Für die Kommentare, Nachrichten, die Liebe und die Nicht-Liebe, danke dass ich euch triggern durfte, dass ihr mich getriggert habt, dass wir zusammen gelacht und gefühlt und gelebt haben. Danke, dass ihr euch von mir inspirieren lasst, danke, dass euch meine Arbeit interessiert und danke für den einen oder anderen Einblick in eure Seele.

Auf in die wilden Zwanziger, verteilen wir Goldstaub, trinken Champagner des Ayurveda aka gekochtes Wasser/ ach verdammt, jeder wie er will und sind dankbar. Für alles und das Leben.

Shine now, stay tuned & kind,

Doro

Teilen:

2 Kommentare

  1. Simone
    29. Dezember 2019 / 1:26 pm

    Hallo liebe Doro,
    dieser Text von dir spricht mich wieder ganz besonders an. Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen und merke, dass es das Gute am Altern ist, Vieles und vor allem uns selbst gelassener zu sehen.
    Da ich so oft in meinem Leben umgezogen bin und vier mal den Kindergarten und die Grundschule gewechselt habe etc., wollte ich immer sehr schnell Freunde finden und habe gelernt mich sehr schnell anzupassen/zu verbiegen/ ja mich sogar wie ein kleines Püdelchen anzubiedern… Ekelhaft… Ich wurde Klassensprecherin und später im Job habe ich relativ früh in einer Männerdomäne Karriere gemacht. Dafür habe ich viele unschöne Dinge erduldet und war immer bemüht höflich zu bleiben, um ja nicht anzuecken, wahrscheinlich aus Verlustangst. Mich selbst habe ich dadurch ein Stück weit verloren.
    Es hat lange gedauert und es war – oder ist es noch bis heute – ein wirklich steiniger Weg. Bis heute ermahne ich mich noch nicht zu angepasst zu sein und auf meine eigenen Bedürfnisse zu hören. Das hatte nicht nur Gutes… zum Beispiel habe ich mich von zwei Freundinnen getrennt, die mir einfach nicht gut taten…und vom Job auch.

    Dann habe ich vor Jahren einen Blogpost bei Irit Eser (Ist das Leben nicht schön) gelesen. Darin stand „Everybody‘s Darling ist everybody‘s Arschloch“). Und das traf genau auf mich zu.

    Erst wenn man sich selbst so nicht mehr leiden kann, dann beginnt der Änderungsprozess. Heute kann ich sagen, dass ich, wie du es beschrieben hast, mit mir im Einklang bin. Das soll nicht heißen, dass ich eine egoistische Hardlinerin geworden bin, die nur noch ihre Belange sieht – das würde auch auf Dauer sehr einsam machen… Aber ich habe einen guten Mittelweg gefunden, um zu mir zu stehen. Ich kann ‚Nein’ sagen – und es aushalten!
    Dennoch muss ich immer aufpassen wie ein trockener Alkoholiker, um nicht wieder in mein altes Verhalten hineinzugleiten…

    Vielen Dank für den Post liebe Doro – vielleicht ist es eine schöne Anregung für das neue Jahr, sich selbst zu mögen und sich mit seinen Schwächen zu akzeptieren – und zu lieben.
    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ich freue mich, dich hier gefunden zu haben!
    Liebe Grüße
    Simone

  2. Edith
    29. Dezember 2019 / 11:45 pm

    Liebe Doro!
    Danke für die schönen Worte….im Moment geben mir diese wirklich Kraft…ich fürchte, dass ich beruflich eine fslsche Entscheidung getroffen habe. Leider bin ich so, ich setze mir Ziele, erreiche diese und prompt hasse ich mich dafür und will zurück zum alten Trott oder noch schlimmer…ich denke ich will doch lieber die Stelle die demnächst ausgeschrieben wird. Ausserdem bin ich 41 und kriege Panik und hätte am liebsten noch ein Baby! HILFE!!! Scheinbar bin ich die einzige mit solchen Problemen und deswegen lese ich so gerne deinen Blog.♥️

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.


Etwas suchen?