Vata-Dosha oder wenn schlanke Menschen sich dick fühlen

Nach drei Vata-Dosha-Detox Wochen mit Baguette zum Frühstück, Mittag und Abendessen, mache ich mir heute endlich wieder eine warme Quinoa Bowl. Denn: Ich kann kein Weißbrot mehr sehen.

Gut. Das, was ich da in unserem Urlaub in Frankreich gegessen habe, war sicherlich KEIN Detox. Und es auch war nicht gut. Also für mich. Nach wenigen Tagen fühlte ich mich, als wäre ich eine andere. Mein Bauch war auf jeden Fall ein anderer. Ich hatte das Gefühl, als ob ich ein Baguette verschluckt hätte. Hatte ich ja auch, in täglich kleinen Portionen zwar, aber ja, da war es.

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Was willst du aber auch zu Essen machen in Hitze und mit 3 4 Männern im Schlepptau? Die Kinder ernährten sich von Penne und Spaghetti und ich war froh, wenn ich Rucola und Tomaten in die Pastasauce schmuggeln konnte. Manchmal gab es auch Tomate Mozzarella oder einen griechischen Salat – immer dann, wenn es zu heiß zum Essen und Kochen wurde – und dazu eben Baguette. Mit Aioli oder Olivenöl. Yum, lecker. Aber so nicht gut für meinen Bauch.

Dieser streikte nach einigen Tagen und ich sah aus, als ob ich mindestens 3 Baguette Kilo zugenommen hätte. Ich bildete mir sogar ein, dass meine Kleidung spannte. Oh, wie fühlte ich mich unwohl! Aber im Urlaub zwei verschiedene Gerichte zu kochen, eins für die Jungs und eins für mich? Nee, ich habe doch Urlaub (Memo an Ehemann: NÄCHSTES JAHR WILL ICH IN EINEN ALL-INKLUSIVE URLAUB!) und außerdem sag mal nein, wenn du doch beschlossen hast, den Urlaub locker anzugehen. Und ALLES LOSZULASSEN!*

Vielleicht denkst du jetzt: Aber Doro, du bist doch schlank, 1 Kilo Baguette an der Hüfte ist doch jetzt nicht sooooo schlimm! Für mich ist es das. Und bevor du mich dafür verurteilst, dass ich nicht zunehmen mag: Ich kann nichts dafür. Laut Ayurveda, bin ich von Natur aus so.

Wenn das Vata-Dosha zunimmt

Die Eckdaten: Ich bin ein recht reiner Vata-Typ und somit von Natur aus schlank. Wenn ich zunehme, zeigt es sich bei mir in Form von komischem, schlaffen Fettgewebe. Meist nehme ich nur an einer Stelle zu. Der Rest bleibt schlank, der Bauch steht ab. Wenn ich zunehme, bedeutet es eins: Dass ich aus dem Gleichgewicht gekommen bin und nicht gut für mich gesorgt habe.

Ayurveda und die Doshas

Die Doshas – Vata, Pitta und Kapha – nehmen im Ayurveda eine zentrale Rolle ein. Sie beschreiben die Persönlichkeit eines Menschen und sind in unterschiedlichen Anteilen in jedem von uns vorhanden. Ein Vata-Dosha erkenne ich von Weitem. Schlank, kreativ, leicht nervös, friert schnell.

Ein reiner Pitta-Typ ist sportlich, muskulös und hat für meinen Geschmack zu viel Feuer – mein Ehemann btw. – was sich aber super ergänzt, denn er ist in kalten Nächten wie eine große, menschliche Wärmflasche, herrlich. Dafür ist er leicht reizbar (FEUER!) und neigt zu Überhitzung. Auch im übertragenem Sinne (Entzündungen).

Kapha Typen haben eine lockere Einstellung zum Leben. Sie lassen einfach alles auf sich zukommen. Wie Puh, der Bär. Sie neigen nicht zu Stress oder Gereiztheit und sind deswegen auch sehr beliebt. Kapha-Typen sehen, wenn sie zunehmen, noch ästhetischer und schöner aus. Mein Vata-Dosha fühlt sich, wenn ich zunehme, als wäre es an einem Ort, an dem es noch nie war. Und es ist kein guter Ort! Dann bin ich nicht ich selbst.

Wenn sich demnächst deine schlanke Freundin über ihr Gewicht beschwert und du sie dafür erwürgen möchtest: Vata-Dosha Typen beschweren sich am stärksten darüber, wenn sie zunehmen (auch wenn es 200 Gramm sind), weil sie eben von Natur aus schlank sind.

Deshalb: Ayurveda klärt alles auf.

Wenn ich jemandem sage, dass mich mein Bauch stört, wird gelacht, ich nicht erst genommen oder man fragt mich, ob ich mich kasteien möchte. Früher habe ich überlegt, ob etwas in meinem Oberstübchen nicht stimmt, gut, dass ich heute weiß, dass ich nicht die einzige bin, die so ist. Es gibt ganz viel Vata auf der Welt.

Außerdem: Let whoever think whatever.

Wenn mein Vata-Dosha aus dem Gleichgewicht ist, weiß ich, dass ich mich nicht gut um mich kümmere. Den falschen Sport mache (oder gar keinen), zu selten nach Innen gehe und das Falsche esse. Denn Luke, ich bin dein Vata: dynamisch, in Bewegung, neugierig, auf der Suche nach Inspiration, kreativ, intuitiv. Hört sich toll an, oder? Ich bin aber auch ein gestresster, vergesslicher Freak mit trockener Haut und brüchigen Haaren, nervös, zappelig und durch den Wind. Und überhaupt, wie der Wind.

*Loslassen? Ja, wenn ich das könnte, wäre ich Kapha eine andere.

Shine now and stay true to yourself,

Doro

Buchempfehlung zum Thema: Wie neu geboren durch modernes Ayurveda von Kulreet Chaudhary (doofer Titel, ein super Buch).* – Affiliatelink

6 Kommentare

  1. Saskia
    7. August 2019 / 6:37 pm

    Das ist genau auch mein Frankreich-Phänomen: Nach ein paar Tagen mit Baguette fühle ich mich zum Platzen… kann es denn eigentlich sein, dass man 2 unterschiedliche Ayurveda-Typen in sich vereint, die miteinander um die Oberhand streiten? Das gibt mein Lebensgefühl ziemlich genau wieder – vielleicht sollte ich das Buch bestellen 🙂

    • Dorota
      Autor
      7. August 2019 / 8:08 pm

      Liebe Saskia,

      ja, es gibt natürlich auch Mischtypen. Ob sie sich streiten, haha, kann gut sein. Zwei Diven!

      Liebe Grüße,

      Doro

  2. Viviane Köhler
    7. August 2019 / 7:21 pm

    Liebe Doro,

    verstehe Dich sehr gut- bin auch ein astreiner Vata- Typ- habe mich erst kürzlich damit beschäftigt, weil ich immer Magenprobleme und einen Blähbauch hatte….

    Danke für den Buchtipp- suche etwas Modernes zu Aryuveda!!

    LG Vivi

    • Dorota
      Autor
      7. August 2019 / 8:09 pm

      Liebe Viviane,

      das Problem mit dem Bauch kenne ich sehr gut. Ich bin auch super empfindlich. Leichen Stress und zack, es schlägt mir auf den Magen.
      das Buch liest sich nicht einfach, aber es hat mein Leben verändert.

      Liebe Grüße,

      Doro

  3. 8. August 2019 / 12:08 pm

    Liebe Doro,
    ich kann dich nur zu gut verstehen. Auch ein Kilo zuviel kann einen unglücklich machen. Selbst ich, wo ich nicht von Natur aus schlank bin, werde manchmal blöd angeschaut, wenn ich äußere, dass ich mich zu dick fühle und abnehmen möchte.

    Ich beschäftige mich schon länger mit Ayurveda, und finde diese Philosophie sehr interessant. Ich bin ein Mischtyp mit Schwerpunkt Kapha. Leider sehe ich ganz und gar nicht gut aus, wenn ich zunehme. Dann werde ich schwammig und “skinny fat”. Also auch Kapha-Typen können sich leider nicht hemmungslos dem Genuss hingeben, im Gegenteil. Ich habe gerade heute morgen einen Beitrag, wo es um das leidige Thema Gewichtszunahme (in den Wechseljahren) geht, veröffentlicht. Würde mich freuen, wenn du mal vorbeischaust.

    Herzliche Grüße
    Birgit

    P.S. Dein Blog ist super, gefällt mir total.

    • Dorota
      Autor
      8. August 2019 / 3:22 pm

      Liebe Birgit,
      ich habe deinen Beitrag eben gelesen, danke für den Tipp!
      Ich bin nun seit ca. 5 Jahren in den Wechseljahren und habe nicht zugenommen. Vielleicht liegt es daran, dass ich Hormone nehme. Da ich ca. 10 Jahre zu früh in die Wechseljahre gekommen bin, ergab sich gar nicht die Frage, ob ich Hormone nehmen sollte oder nicht, für meinen Körper ist es besser, wenn ich sie nehme.

      Auch wenn meine Dosis fast schon homöopathisch ist, merke ich den Unterschied. Meine Haut ist praller (Östrogen speichert Wasser), meine Brüste größer und meine Falten weniger. Der Nachteil ist, dass ich noch mehr darauf achten muss, was ich esse, wobei das eigentlich ein Vorteil ist. Pizza ist nicht, dafür viele Suppen und warme Bowls mit viel Gemüse. Aber nach Pizza und Nudeln ging es mir noch nie gut, wie nach all den Baguette im Urlaub. Ich finde die Wechseljahre super, mein eigener Körper zwingt mich, gut auf mich zu achten. Und Sport zu machen. I love Wechseljahre 😉 (Naja, meistens)
      Liebste Grüße,
      Doro

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