Eine Kurzreise nach Barcelona, von Freitagabend bis Montag. Ich mag keine halben Sachen, aber diese 2,5 Tage in Barcelona waren wirklich völlig ok. Wobei ok untertrieben ist, denn in Barcelona war es einfach nur mega schön. Ja, ich weiß, ich war eben erst noch in Kalifornien, aber ich verreise so unglaublich gerne in September und mein Mann war bei dem Stichwort Barcelona sofort dabei.







Barcelona im September ist unglaublich chic. Die Tage sind kürzer und die Leichtigkeit des Sommers weicht der eleganten Stimmung des frühen Herbstes. Die Tage sind warm und die Abende einfach nur angenehm. Noch nicht ganz kalt, aber ich konnte abends wieder einen Blazer oder meine Lederjacke über meine nackten Schultern hängen. Und natürlich immer noch Kleider tragen.
Tapas oder Muscheln? Eigentlich beides.
Was macht man in Barcelona? Ich war immer noch nicht in der Sagrada Familia, dafür hätten wir diesen fehlenden halben Tag benötigt. Stattdessen haben wir uns treiben lassen und weder rohen Schinken, noch Paella gegessen. Wir reisen nach Barcelona, um Muscheln zu essen. Und nur die guten Tapas, nicht die aus der Altstadt. Nichts gegen die Altstadt, aber ich habe dort bisher noch keine Tapas nach meinem Geschmack gegessen. Stattdessen mag ich die in der Cerveceria Catalan. Und dort zum Nachtisch die Xocolata, die isst sogar mein Mann und der ist nicht so für süß.






Statt Gaudí waren wir am Strand, haben September-Sonne getankt und waren im warmen Meer schwimmen. Dann ein kurzer Spaziergang über die Strandpromenade auf der Suche nach einem Resto mit Strandzugang. Ich trug ein rückenfreies Kleid und fühlte, wie die Sonne mich wärmte, während ich Muscheln und Mini-Tacos im Jefferson, mit Aussicht auf das Meer, aß. Wundervoll, ja.
Erst Cerveceria Catalana, dann Flax & Kale
Eine kurze Ruhepause im Hotel, ein anderes Kleid, hohe Schuhe und eine kurze Taxifahrt später, fahren wir mit einem Aufzug auf die Dachterrasse des Flax & Kale. Wir bestellen einen Cava und pfeifen heute auf Soberness. Diese Selbstoptimierung, die ich viel zu oft praktiziere, nervt mich manchmal selber, also gibt es heute einfach so Cava. Natürlich Brut und ich muss lachen, denn Brut heißt auf Polnisch Dreck (Brud), ich fand das schon immer lustig, wie stolz alle auf ihren Dreck sind.
Der Cava ist herrlich und herrlich trocken und ich herrlich locker, ohne Gedanken daran, was ich muss oder sollte. Stattdessen habe ich den Gedanken, dass eine kleine Menge Alkohol für den Geist vielleicht gar nicht so schlimm ist. So ein Glas Cava benebelt nicht, sondern befreit ein wenig. Eine geringe Menge Alkohol versetzt mich in diesen Zustand, den ich als Kind fühlte, als ich noch frei von Zwängen oder Urteilen war und nur intuitiv handelte. Und auf dieser Dachterrasse fühlt es sich einfach nur gut an, einfach zu sein, ohne all den Ballast den wir (ich) (manchmal) mit uns herumtragen.
Der Kellner scheint irgendwas zu spüren, denn er macht unsere Gläser hoch voll. Die spanischen 0,1 bedeuten fast eine halbe Flasche, aber vielleicht ist das der Ausgleich zu dem halben Tag, der uns für die Sagrada gefehlt hat.







Die Rooftop Bar des Mandarin Oriental
Später sitzen wir hoch über den Dächern in der Rooftop Bar des Mandarin Oriental und essen im Dunkeln ein Mousse au Chocolat. Ich bin beeindruckt davon, wie die Häuser des Passeig de Gracía von oben aussehen, sie sind prachtvoll. Und zwar nicht nur unten, sondern auch oben und zwar dort, wo es doch eigentlich kaum jemand sieht. Ich schaue auf das Haus gegenüber und sehe einen riesigen Reiter auf einem Pferd. Den ich von der Straße unten aus nicht gesehen hätte. Er ist leider nicht beleuchtet, dafür aber das Haus, in dem sich allem Anschein nach die Generali Versicherung befindet. Der riesige Schriftzug erhellt völlig ungeniert die Nacht. Geht hin und schaut euch den Reiter an, er ist beeindruckend und bestimmt total berühmt. Was soll’s, ich kenne ihn nicht, aber belehrt mich ruhig!
Und dann sitze ich plötzlich weder am Strand, noch auf einer Dachterrasse, sondern über den Wolken im Flugzeug und nehme einen vollen Koffer Liebe und Lässigkeit und gute Vibes und wunderschöne Erinnerungen mit nach Hause. Plus zwei Paar Schuhe, eine Hose, einen dicken Pullover. Ihr wusstet bestimmt schon, dass man in Barcelona fantastisch shoppen kann…
Ansonsten nehme ich noch etwas mit: den Vorsatz, mich auch zu Hause öfter treiben zu lassen. Die Schönheit zu sehen und öfter nach oben zu schauen. Und ab und zu vielleicht ein Glas Cava zu trinken.
Meine Barcelona Tipps:
Hotel: Room Mate Carla, Carrer de Mallorca 288
Tapas: Cervecería Catalana, Carrer de Mallorca 236
Muscheln: La Muscleria, Carrer de Mallorca 236
Resto am Strand: Jefferson Beach Bar, Plaça del Mar
Healthy: Flax & Kale, Carrer dels Tallers 74 b
Rooftop: Madarin Oriental, Passeig de Gràcia, 38
Shoppen und Verweilen im schönsten Massimo Dutti: Passeig de Gràcia, 96
Lieblingsgeschäft: Uterqüe, z.B. Passeig de Gràcia
Das klingt so wundervoll Doro. Genau meins, wenn ich reise. Es war herrlich, deine Zeilen zu lesen. Genauso sollten wir es doch tun. Barcelona steht auch noch auf unserer Liste und ich denke, auch wir werden dieser Stadt ein langes Wochenende schenken.
Hab lieben Dank für deine Tipps.
Sei lieb gegrüßt,
Doreen
Liebe Doro, ich bin gerade durch Zufall auf deiner Seite gelandet. So tolle Tipps, vielen Dank! Mir gefällt das hellblaue Trägerkleid, das hinten gebunden richtig gut. Weißt du zufällig, ob man das noch wo bekommt oder wo man so ein ähnliches findet?
Ganz liebe Grüße,
Barbara
Autor
Ich danke dir!
Das Kleid ist von H&M, das findest du höchstens noch bei Vinted.
Liebste Grüße, Doro