Yoga Spirit, Yoga Lifestyle, Yoga… Pause

Yoga und Fitness Blog über 40

Yoga, Yoga, Yoga. Yoga ist immer noch überall (außer vielleicht in Wuppertal, hier gibt es nicht soooo viel Yoga/ Pilates/ Gesundheit (stattdessen haben wir Döner Buden und einen Lakritzladen).

Vor einigen Jahren habe ich mit Yoga angefangen, ich übte mit einer DVD, danach online und schließlich in Studios.
Ich träumte davon, ein engelhaftes Wesen zu werden, so wie diese super dünnen, im Bio Supermarkt einkaufenden, keinen Alkohol trinkenden Superfrauen in meinen Yogakursen. Die sich im Savasana mit der mitgebrachten, hellgrauen Öko-Kaschmirdecke zudecken. Die Yoga in schwarzen Ganzkörperanzügen üben, perfekt pedikürte Fußnägel inklusive.

Die natürlich keine Angst vor dem Schulterstand haben und gelenkig sind wie eine Brezel. Die wie Gwyneth diesen Yoga-Glow haben, so dass du sie unbedingt kennenlernen willst. Du willst, dass ihr Freundinnen werdet und zusammen – wie in Eat Play Love – nach Bali reist (aber erst wenn du 30 Min Schulterstand kannst/ also niemals).

Ich übte und übte mein Yoga und mochte keine großen Studios. Dort latschten mir schwitzende, müffelnde, das Ooooooom heraus brüllende Öko´s über meine Matte (während mich die engelhaften Wesen keines Blickes würdigten/ im Schulterstand).

Dort brüllten die Menschen das heilige Oooooommm sehr laut (wie soll man sich bitte fokussieren, wenn der Typ hinter dir so laut brüllt, dass dir alle Haare ins Gesicht flattern/ ja, ich habe seitdem ein Trauma und mag nur ein stilles Om) und ich fand das, was die Lehrer vorne von sich gaben so erleuchtend (#not, ich fand es fragwürdig). Manchmal kicherte ich, aber Yoga hat (bei manchen Lehrern) nichts mit Humor zu tun (dabei ist es doch NUR Yoga!). Aber worauf will ich eigentlich hinaus? Ach ja: ich fühlte mich nicht dazugehörend.

Mancher Yogalehrer, die Stinker und das heilige, aber zu laut gebrüllte Om gingen mir auf die Nerven.

Also ließ ich es immer wieder schleifen und übte lieber für mich allein. Zu Hause. Und ihr wisst ja, wie das so mit der Disziplin ist.
Nicht?
Ok, wer gewinnt? Netflix, ein Glas Sauvignon Popcorn und mein warmes Bett oder 40 Min Yoga? Na ratet mal.
Also übte ich immer weniger. Und weniger. Und hörte auf.

Es verging einige Zeit… und dann Gong! wache ich eines morgens auf und rolle die Yogamatte aus.
Ich kann es kaum erwarten, mich zur Sonne zu drehen und Yoga zu üben. Just like that. Der erste Hund ist nach so vielen Wochen ein ganz bissiger Köter und ich denke, wow, was war los mit mir? Warum habe ich aufgehört? Dabei tut es doch so gut, schau mal wie eingerostet ich bin! Und überhaupt: gibt es etwas Besseres (es ist so schön und ich muss ALLE überzeugen (meine Leser!), es unbedingt mal mit Yoga zu probieren!!! Oh Erleuchtung!)

Ich weiß nicht, ob es an der Disziplin liegt. Oder daran, dass ich niemals Erleuchtung finden werde (ich meine, will ich das überhaupt? Ist man dann nicht die Super-Bitch überhaupt, die, die alles besser weiß und macht und nur gute Vibes hat und immer perfekt pedikürte Füße? Die, die niemals mit dir nach Bali fliegen wird?!)).

Ist meine immer wiederkehrende Pause vom Yoga womöglich ein ganz normaler Flow? Brauche ich yogafreie Zeiten um mich… zu sammeln?

Oder vertrage ich so viel “nach Innen gehen” einfach nicht? 

Vielleicht höre ich für einige Zeit auf, weil ich genug nach Innen gegangen bin? Vielleicht brauche ich als Gegenpol etwas mit mehr Ausdruck, wo ich exzentrisch und selbstbewusst bin. Vielleicht sogar etwas arrogant. Etwas wie… Tanzen. Etwas, wo ich nach Außen gehen kann.

Ich weiß es nicht, aber letzten Samstag bin ich aufgestanden und habe meine Matte nach sehr langer Pause (mit Zumba und Joggen) wieder ausgerollt. Beim ersten Hund stöhnte ich, so sehr dehnte er meine Waden. Am Sonntag rollte ich die Matte wiederholt aus. Und genau das werde ich gleich wieder tun. Ich brauche wieder Yoga. Da ist so eine Stimme in meinem Kopf die “Yoga, Yoga, Yoga, Yoga…!” wiederholt.
Ich will wieder nach Innen gehen und spüren. Meinen Körper, aber auch meinen Zynismus und auch meine Zweifel. Ich will endlich wieder wissen wie es ist, nichts zu tun, nur da zu sein (so langweilig oder?/ klappt nur bis ich in der Vorbeuge meine Pediküre sehe und sofort einen Termin im Nagelstudio machen möchte).

Yoga ist schön. Es hilft abzuschalten. Ich habe dadurch endlich gelernt, wie man atmet. 

Ich habe gelernt, nicht immer auf das Gelaber in meinem Kopf zu hören (kauf die Schuhe, kauf die Schuhe, kauf die Schuhe!/ Ha, gottcha!).
Beim Yoga muss ich nicht gut sein. Ich kann alles loslassen. Und wenn es mir für einige Minuten gelingt, dann ist alles gut!

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12 Kommentare

  1. Anna
    22. August 2017 / 2:02 pm

    Musste gerade sehr lachen, denn nachdem ich seit Wochen "nur noch" reine Workouts gemacht habe, rolle ich seit Samstag wieder die Yogamatte aus. Habe meine alten DVDs von/mit Maya Fiennes rausgekramt und hatte tatsächlich mal wieder einen YogaFlow. Und es war, sorry dafür, dass ich es nicht anders sagen kann, richtig geil. Vielleicht war die Pause einfach nötig, um wieder auf die Matte zurückzufinden. 😉

    • nowshine
      22. August 2017 / 2:08 pm

      Jaaaaaa…. kenne ich 😉

  2. Heike Gielen
    22. August 2017 / 3:13 pm

    Hallo, du sprichst mir so sehr aus der Seele! Ich denke immer es geht nur mir so. Aber es ist sehr beruhigend zu lesen, dass es auch andere noch so geht. Auch ich strebe immer danach eine wunderbar schlanke gelenkige immer strahlende und in sich ruhende Yoga Queen zu sein. Leider gelingt mir das nur in Etappen – so wie dir. Fazit: ich bin ganz normal! Vielen Dank für den tollen Artikel liebe Grüße Heike

    • nowshine
      23. August 2017 / 7:41 am

      Und ich glaube, mit diesem Mindset hast du Yoga mehr verstanden, als die, die es so perfekt machen wollen!Liebe Grüße

  3. tofu-tussi
    22. August 2017 / 8:54 pm

    Haha, hier auch 🙂 Denke schon seit ein paar Wochen darüber nach wieder anzufangen und werde es nun auch wirklich wieder tun!! Danke für diesen wunderbaren Artikel. Namasté.

    • nowshine
      23. August 2017 / 7:39 am

      Ja guck mal, ob du wieder Lust dazu hast!Liebe Grüße

  4. Claudia Münster
    23. August 2017 / 8:40 am

    Liebste Doro, das aller-,aller-, allerschönste an deinen Posts ist, dass du anderen Frauen das Gefühl gibst, dass sie gut sind, so wie sie sind. Mal eher faul und dann wieder engagiert. Tiefsinnig und dann wieder albern. Mal Namaste und mal Bitch. Mal laut und dann wieder ganz leise. Danke dir sehr C. xoxo

    • Anna
      23. August 2017 / 9:01 am

      Das unterschreibe ich. Aber sowas von! 😉

    • nowshine
      23. August 2017 / 9:37 am

      Ja und das sind sie ja auch! Alle! Auch die, die immer so perfekt tun (wer weiß welchen Struggle die haben, ne).Danke ihr seid so klasse!

  5. Annett Meier
    24. August 2017 / 11:48 am

    Bitte, bitte nicht mit dem Bloggen aufhören. Du schreibst uns aus der Seele!PS: Einmal Yoga Retreat über drei Tage! Nie wieder… 🙂

    • nowshine
      24. August 2017 / 12:43 pm

      Haha, habe laut losgelacht! Du kannst ja einen Gastbeitrag darüber schreiben ;)Lieben Gruß!

  6. Unknown
    27. August 2017 / 7:59 pm

    Geht mir sehr ähnlich. Ich habe über einige Jahre Yoga sehr intensiv gemacht – und dann einfach aufgehört!! Und nun bin ich langsam unbeweglich wie ein Brett und möchte wieder anfangen. Ja! Eine superdünne Yogafrau werde ich sowieso nie werden, von daher bin ich sehr entspannt, haha!Liebe Grüße,SusiTexterella. For women. Not girls.

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