Das lange Wochenende haben mein Mann und ich in Noordwijk verbracht. Jaja, schon wieder.
Nur diesmal ohne Kinder, die waren… halten Euch fest: ZELTEN.
Lian ist ja erst 7 und ich war sehr von seinem Mut angetan, denn er hat darauf bestanden, mit seinem Bruder zelten zu fahren (Luke fährt schon das 3 Jahr in Folge in der gleichen Gruppe mit).
Hut ab vor diesem kleinen Schatz. Er macht sich keine großen Gedanken wie “und was ist wenn…”, hat keine Angst und macht einfach sein Ding. Er hat es voll drauf!
Von wem hat er das wohl?
Seit wir alle wieder da sind, wasche ich Wäsche.
Ja gut, ich stecke sie nur in die Waschmaschine und hole sie raus, aber es hört sich beeindruckend an wenn ich sage: ich hab 10 Waschmaschinen gewaschen!!!
Und ich hab auch ein “Haushaltsgerät” welches die Wäsche sogar abhängt und faltet. Diesmal nicht von Vorwerk oder von meiner Schwester geliehen! Es nennt sich Ehemann 😉
Krzysiu (So nenne ich meinen Mann, Krzysiu. Polnisch für Christoph. Wer von Euch kann es aussprechen?), jetzt wirst Du mir helfen müssen… ICH HAB´S AUF DEN BLOG GESCHRIEBEN!!!!
Die Kinder kamen so stinkig und dreckig zurück dass ich sie sofort in die Badewanne gesteckt hab.
Lian sagte:
“Bei uns im Zelt hat es noch mehr gestunken, Mama! Das ist echter Männergeruch!”
Während er in der Wanne saß, hab ich ihm Reste von blauem Glitzernagellack von seinen Nägeln abgemacht. Den hat er sich letzte Woche, als wir mal in Köln bei KIKO waren, ausgesucht. Soviel zu echten Männern… er steht zu seinem Nagellack, auch wenn ihn andere Kinder auslachen. Unlackierte Nägel findet er schrecklich langweilig. Aber es muss eine coole Farbe sein, kein Rot oder so. Bah, voll Mädchen, Mama!
Wie gesagt: er hat es voll drauf!
Aber zurück zu Noordwijk.
Als ich mit meinem Mann so durch die Dünen ging, haben wir überlegt, welches Wort für uns am ehesten auf Noordwijk zutrifft.
Und es ist: Bewegung. Und zwar in Form von Dauerlatscherei.
Ich fahre seit meiner Kindheit nach Noordwijk und kann mich daran erinnern, dass wir dort schon früher immer gehen mussten. Und das ist bis heute so geblieben. Auch wenn ich eigentlich am Strand liegen will. Nach kurzer Zeit gehe ich einfach los.
Das passiert mir sonst nirgendwo. Hallo? Als ich in Köln gewohnt hab, hab ich meine Kinder, die Paar Meter zum Kindergarten, mit dem Auto gefahren.
Das würde mir in Noordwijk nicht einfallen. Da wird alles zu Fuss gemacht. Ich könnte mir dort jede Mahlzeit eigentlich in der Frittenbude holen. Was wir tatsächlich auch oft machen.
Ist es eigentlich ein gutes oder ein schlechtes Zeichen wenn man uns dort mit den Worten “Hallo, da seid Ihr ja wieder! Wo sind die Kinder?” begrüsst, und mit “Bis später” verabschiedet?
Ich gehe dort essen seit ich nach Noordwijk fahre. Es ist ein Familienbetrieb und sie stellen alles selber her, auch die Pommes. Das schmeckt man. Gourmet Frittenbude. Wir lassen uns unser Essen einpacken und geniessen es mit richtigem Geschirr in unserer Unterkunft. Mit einem Glas Rosé dazu.
Diesmal haben wir uns in Noordwijk eine richtige Auszeit genommen. Wir waren joggen, spazieren, haben Yoga geübt (beim Sonnenuntergang am Meer) und ich hab am Strand meditiert. Schön war´s.
Was soll das eigentlich? Was ist los mit diesem Ort, dass er mich so in Bewegung hält?
Un da dachte ich so bei mir, dass jeder Ort seinen besonderen Einfluss, auf die Menschen die ihn besuchen, hat.
In Biarritz esse ich -ganz untypisch für mich- ganz spät abends, in Rom fühle ich mich immer wahnsinnig weiblich und sexy, in London liebe ich es Bus zu fahren, in New York hab ich nie Hunger, in Spanien trage ich gern flache Schuhe (die ich mir vor Ort kaufen muss und die ich nie wieder trage).
Kennt Ihr das auch, dass Ihr Euch an anderen Orten plötzlich untypisch verhält?
Meine Mutter ist kürzlich von einem 4-wöchigen Urlaub zurückgekommen, sie war in Polen am Meer. Sie berichtete, dass sie in Polen jeden Tag wusste was sie anziehen möchte und sich immer wohl gefühlt hat. Heute hat sie all ihre Klamotten aufs Bett geworfen und nichts hat ihr gefallen.
Das Problem hat sie zu Hause öfter, aber sie kommt auch nicht darauf was los ist ;).
Na dann bin ich ja auf Lodz gespannt. Ich hoffe nicht Fahrdfahren. Ich bin eher für shoppen 😉
Super das Lian so ein selbstbewusstsein hat ;-)Das mit den Orten kann ich so gut nachvollziehen und ich finde das das etwas ganz schönes ist. Es zeigt einem immer das man selber ganz viele Seiten, die man viel zu oft vergisst! Mit am schönsten ist es aber auch die Menschen dort zu sehen…In Holland freue ich mich immer an den tollen Häusern, Paris die elegant gekleideten Menschen, Nizza die entspannte Lebenseinstellung und so weiter…Ich freue mich total das du im Moment wieder so viel schreibst 🙂 Eine tägliche Dosis Extra-Lebensfreude!Bisous, Cathérine